Wer kennt ihn eigentlich nicht, einen der schönsten bairischen Schüttelreime: „I gangat gern auf d’Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt.“ Wohl kaum ein zweiter Berg im Chiemgau ist bekannt wie die Kampenwand. Ob dies nun dem Schüttelreim oder dem fantastischen Ausblick geschuldet ist lassen wir einfach einmal offen. Aber auch für alle die eine „Wampen“ haben oder schlicht keine Bergwanderer sind, gibt es seit mittlerweile 60 Jahren mit der Kampenwandbahn eine bequemen Weg auf die Kampenwand. Man kann an der Kampenwand viele Wanderungen starten und den Berg im Chiemgau genießen.
Inhaltsverzeichnis
Wählt man wie wir den „einfachen“ Weg mit der Gondel bergauf, so ist ein Frühstück oder Mittagessen auf der SonnenAlm unbedingt zu empfehlen. Nur circa 100 m von der Bergstation entfernt liegt sie auf 1.500 m Höhe. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf die umliegende Bergwelt und den Chiemgau. Bei guter Sicht lassen sich hier ein Blick auf den Großglockner, den Großvenediger und das Kaisergebirge werfen.
Die gut sortierte Speisekarte der SonnenAlm bietet zudem ausgezeichnete bayerische Küche und ist auch für einen Berg-Brunch zu empfehlen. Auch als „Abschluss des Aufstieges“ ist die SonnenAlm nicht zu verachten. Von hier lassen sich gut die Gleitschirmflieger beobachten die hier „oben“ kurz unterhalb der SonnenAlm auf 1450 m Höhe starten.
Hat man sich für die Auffahrt mit der Gondel entschieden so geht es von hier gemütlich auf dem Panoramaweg Richtung Steinlingalm. Der Panoramaweg ist ein breiter geschotteter Fahrweg auf dem auch mit einiger Kondition ein Kinderwagen bergauf – und ab geschoben werden kann. Ein mit entsprechend guten Bremsen ausgestatteter Kinderwagen ist allerdings die Voraussetzung.
Auf dem Weg zur Steinlingalm, die bequem in ca. 30 Minuten zu erreichen ist das heute so bekannte „entschleunigen“ zu empfehlen, auch bekannt als „Zeit lassen“. Der Panoramaweg bietet einfach zu viele schöne Ausblicke auf das Voralpenland und den wunderbaren Chiemsee als dass man über den Weg hetzen sollte. Ungefähr auf der Hälfte des Weges erreicht man ein Gipfelkreuz mit unglaublich schönem Ausblick auf den Chiemsee. Doch wie bei den meisten „touristischen Aussichtspunkten“ gilt auch hier „der frühe Vogel hat den Platz für sich“.
Weiter geht es auf dem Panoramaweg zur Steinlingalm und der Steinlingkapelle einem weiteren „Hotspot“ für großartige Ausblicke. Von hier lassen sich bei guter Sicht die Berchtesgadener Alpen und die Loferer Steinberge erblicken. Selbstverständlich kann man jetzt einen kleinen Abstecher direkt auf den Steig zur Kampenwand mit ihrem Gipfelkreuz auf 1669 m unternehmen. Allerdings gilt hier ebenfalls, dass es sich um einen touristischen Aussichtspunkt handelt und man nur selten alleine sein wird. Die Steinlingalm bietet Almhüttenatmosphäre und typisch bayerische Almschmankerln. Hier trifft man häufig auf die Bergsteiger, die zu Fuß oder mit dem Mountainbike den Aufstieg auf die Kampenwand unternommen haben.
Wir sind den Weg gemütlich nach unten gelaufen und haben die Steinlingalm rechts hinter uns gelassen. Auf einem angenehmen und breiten Fahrweg geht es bergab vorbei an der Schlechtenbergalm zur Gorialm. Die beiden Almen liegen nur circa 10 Minuten bergab auseinander. Der Weg ist breit genug, so dass sich Mountainbiker und Fußgänger nicht in die Quere kommen, dennoch gilt das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. Insbesondere Bergab bekommen Mountainbikes hier ordentlich Geschwindigkeit.
Die Schlechtenbergalm erreicht man nach ca. 15-20 Minuten Gehzeit ab der Steinlingalm. Die Gehzeit richtet sich dabei maßgeblich danach wie viel Zeit man sich nimmt um die Bergwelt und den Chiemgau zu bewundern und kann sich hierdurch auch verlängern. Auch auf der Schlechtenbergalm findet sich urbayerische Gemütlichkeit und Almatmosphäre pur bei typischen Almspezialitäten wie zum Beispiel „Käsespätzle mit Röstzwiebeln“.
Nur wenige Minuten später erreichen wir Bergab die Gorialm die ebenfalls bayerische Almspezialitäten bietet. Hier bietet sich ein weiterer wunderbarer Blick in die umliegende Bergwelt. Für welche der Almen man sich auch immer entscheidet eine gute Brotzeit bevor man Bergab weiter geht ist immer zu empfehlen. Bis ins Tal sollte man mit circa 2 Stunden gemütlicher Wegzeit rechnen da sicherlich noch das eine oder andere Mal der Fotoapparat gezückt wird.
Von der Gorialm geht es weiter stetig bergab zunächst auf dem geteerten Fahrweg vorbei am Liftstüberl. Der Weg führt nun von den Almwiesen in den Wald hinein. Gerade an warmen Sommertagen bietet der schattige Waldweg etwas Abkühlung. Nach circa einer halben Stunde konstanten bergab Wanderns auf dem Fahrweg biegt man links in einen Waldweg und verlässt den Fahrweg. Ab hier geht es angenehm auf Waldboden in Serpentinen weiter bergab. Beim Queren der Abfahrtspiste kommt man noch einmal in sonnige Gefilde auf dem ansonsten schattigen Waldweg.
Der Weg schließt mit einer wunderschönen Holzbrücke und einem tollen Blick auf das Schloss Hohenaschau bevor man erneut auf einem Fahrweg kommt. Ein weiterer Vorteil des Waldweges ist, dass er den Fußgängern vorbehalten ist. Am Fahrweg angekommen wendet man sich auf diesem nach rechts und gelangt kurz darauf aus dem Waldheraus in den Ort Aschau am Chiemsee. Die Straße führt einen dann direkt zurück zur Talstation.
Das Fazit unserer Wanderung an der Kampenwand
Fotos unserer Wanderung an der Kampenwand
Unsere Wanderroute an der Kampenwand
Das aktuelle Wetter in Aschau im Chiemgau
Die wichtigsten Daten der Wanderung
- Mittlere Wanderung
- 800 hm im Auf- und Abstieg
- ca. 4 Stunden im Aufstieg und 3 Stunden im Abstieg
- Gesamtlänge ca. 16 km
- Gute Wanderausrüstung
Einstufung aus unserer Sicht
Nützliche Hinweise zur Wanderung
- Toiletten - Vorhanden an der Kampenwandbahn
- Parkplatz an der Kampenwandbahn ist kostenpflichtig
- Im Winter Skigebiet
- Eine sehr beliebte Wanderung daher viele Besucher